Die Deutsche Einzelmeisterschaft in Bonn wurde durch eine Reihe von Skandalen überschattet. Zunächst machte Hauptschiedsrichter Ralph Alt durch eine augenscheinliche Ungleichbehandlung bei der Bestrafung von zu spät kommenden Spielern auf sich aufmerksam. Dann wurde offensichtlich entgegen der Turnierordnung des DSB kein Schiedsgericht gewählt, bei dem Spieler Einspruch gegen Schiedsrichterentscheidungen hätten einlegen können. Einer der Betroffenen, Falko Bindrich, zog sich daraufhin nach der 4. Runde vom Turnier zurück.
Eine Stellungnahme von Falko Bindrich und die Antwort von Ralph Alt könnt Ihr bei Schach-Welt nachlesen.
In der letzten Runde gab es dann wohl noch einen Fall von Handybetrug. Zumindest vermeldet dies neben der offiziellen Turnierseite auch Chessbase und Schach-Welt.
Ach ja, Schach gespielt wurde auch. Neuer Deutscher Meister ist Igor Khenkin mit 6,5 Punkten aus 9 Partien vor Jan Gustafsson, der auf die gleiche Anzahl Punkte kam, aber einen etwas schlechteren ELO-Schnitt seiner Gegner aufwies (2488 zu 2480). Was mir die Woche über noch so auffiel: Es hat sehr viele Kurzremisen gegeben, auch an den unteren Brettern und trotz teilweiser hoher ELO-Unterschiede.