Am 22.04.2024 startete unser Vereinspokal. Hans war dabei unsere Glücksfee 🙂 Die Auslosung der Farben erfolgt unmittelbar vor Partiebeginn. Hier die Auslosung und die ersten Ergebnisse:
Viertelfinale
Partie 1: Ratert – Langhans 1:0
Partie 2: Hemmert – Langhanke 1:0
Partie 3: Kaltmeier – Horstmann – soll am 29.04.24 gespielt werden
Partie 4: Winter => Freilos
Halbfinale
Partie 5: Ratert – Hemmert
Partie 6: Sieger Partie 3 – Winter
Finale
Partie 7: Sieger Partie 5 – Sieger Partie 6
aus dem Viertelfinale
Typische Pokalatmosphäre gab es sogleich in Partie Nr. 1. Matthias überraschte zunächst mit der Eröffnungswahl. Anstelle der zwischen beiden Spielern oft auf das Brett kommenden Russischen Verteidigung ließ er sich vom aktuellen Kandidatenturnier inspirieren, spielte 5. d3 und so kam die Abtauschvariante der Französischen Verteidigung auf das Brett.
(Stellung nach 5. d3)
Anschließend entwickelten sich beide Spieler, wobei Schwarz bequem ausglich.
(Stellung nach 12. … D:e8)
Schließlich wählte Matthias eine recht verpflichtende Spielweise indem er seine Bauern am Königsflügel forsch nach vorne beorderte.
(Stellung nach 15. … h:g6)
Beide Spieler versuchten anschließend ihre Figuren auf gute Felder zu bringen und einen Plan zu entwickeln. Schließlich kam es zu der folgenden Stellung.
(Stellung nach 23. c4)
Wie sollte Schwarz nun reagieren? Etwa mit 23. … c5, 23. … Td8 oder 23. … d:c4, oder gar 23. … S:d4? Bei den Überlegungen zu 23. … S:d4 kam Jörg auf die folgende (starke) Idee:
(Stellung nach 23. … S:f3!)
Dies und 23. … S:d4 sind auch die Vorschläge der Engine, die nun etwas Vorteil für Schwarz anzeigt. Die nächsten Züge waren praktisch erzwungen. 24. K:f3 S:d4+ 25. L:d4 De4 + 26. Kf2 D:d4+ 27. Se3
(Stellung nach 27. Se3)
Leider war 27. … d:c4 nicht möglich, da der Se3 gar nicht mehr gefesselt ist, wenn die schwarze Dame nach 28. D:c4 auf c4 nimmt. Also musste ein anderer Zug her. Die Engine empfielt 27. f5! und Schwarz hält objektiv den Vorteil fest. So wird eine weitere Linie gegen den weißen König geöffnet und der schwarze Turm greift in das Geschehen ein. Jörg entschied sich für Lg3+. Das reicht der Engine zumindest zum Augleich (0.00).
(Stellung nach 29. Kh2)
Aber spät am Abend und als Mensch die besten Züge zu finden, zumal in einer so komplizieren Stellung ist nicht leicht 🙂 Richtig war 29. … Te8. Aber das bleibt kompliziert und für Schwarz schwer zu handhaben. Nach 29. … De2+ geriet Schwarz auf die Verliererstraße. Matthias ging allen Fallstricken aus dem Weg und erreichte eine Stellung mit Tum, Springer und 3 Bauern gegen Tum und 5 Bauern.
(Stellung nach 38. T:b2)
Mit recht wenig Zeit und zu vorgerückter Stunde versuchte Matthias den vollen Punkt einzufahren, Jörg versuchte noch ein Remis zu erreichen. Und tatsächlich konnte er nach einer Ungenauigkeit von Matthias eine Remistellung erreichen.
(Stellung nach 60. K:g5)
Das ist objektiv Remis. Am Ende zog Jörg etwas zu schnell und machte in der folgenden Stellung den entscheidenen Fehler. 62. … Kc3 verliert die Partie. Naheliegend und zum Remis völlig ausreichend war 62 … Kb3!
(Stellung nach 62. Ke4)
Ein toller Kampf, da waren sich beide Spieler einig.