In der vorletzten Runde dieser Saison waren wir beim Tabellenführer SC Gronau zu Gast. Wir mussten leider wieder auf einige Stammkräfte verzichten. Karl-Heinz Schmiemann, Hans van Dam und Stefan Barlage aus der 2. Mannschaft halfen uns und mussten dabei gegen deutlich stärker eingestufte Spieler antreten. Da am Samstagmorgen noch eine Krankmeldung eintraf, traten wir mit 7 Spielern an. Wir wollten uns anständig verkaufen und dies ist uns, trotz der am Ende deutlichen 2,5 zu 5,5 – Niederlage, auch gelungen.
Als erster beendete Matthias seine Partie mit einem Remis. Karl-Heinz kam bereits nicht gut aus der Eröffnung heraus und musste bald seine Niederlage eingestehen. Hans baute sich wie immer grundsolide auf, übersah jedoch eine Taktik, verlor Material und musste ebenfalls aufgeben. Stefan konnte einen Achtungserfolg feiern. Er spielte sicher und nahm schließlich das Remisangebot seines Gegners an. Damit stand es bereits 1:4 und wir hätten die restlichen Partien gewinnen müssen, um noch ein Unentschieden zu erreichen. Jörg erhielt in der Abtauschvariante der Caro-Kann-Verteidigung eine typische, aber ausgeglichene Stellung. Zwei Remisangebote seines Gegners lehnte er ab. Da er die Stellung aber nicht zu seinem Vorteil wenden konnte und er keine Ansätze für mögliche Gewinnversuche sah, bot er schließlich Remis an, was sein Gegner annahm.
Eine von 2 wirklich spannenden Partien spielte Günther. Leider verlor er am Ende. In der folgenden Stellung griff mit dem Läufer auf h2 zu:
(Stellung nach 12 … L:h2)
Leider funktionierte die Variante, für welche er sich dabei entschieden hatte nicht. Der Einschlag auf h2 war gleichwohl korrekt. Mit dem schönen Zug 19. Sh2 (siehe folgendes Diagramm) hätte er seinen Gegner vor unlösbare Probleme stellen könnten. Dies drohte unter anderem Lg4. Auch hätte der weiße König nicht mehr über d2 flüchten können, da dann die Gabel auf f3 stark gewesen wäre. Anstelle von Sh2 schlug Günther mit dem Springer auf e3. Dies funktionierte jedoch nicht und er gab kurze Zeit später auf.
Den einzigen vollen Punkt steuerte Stephan an Brett 1 bei. In der Spanischen Abtauschvariante behielt er mit den weißen Steinen spielend trotz der aggressiven Spielweise des Gegners die Nerven und gewann am Ende verdient. Hier die Stellung nach 13. d3. Schwarz hat 2 Bauern geopfert, um einen Angriff gegen den weißen König aufzuziehen. Dies ist ihm jedoch nicht gelungen. Stephan kannte sich aus und wusste, dass das folgende 13. … Dc8 des Gegners jedenfalls nicht der beste Zug war.
(Stellung nach 13. d3)
In der nachfolgend zu sehenden Stellung ließ Schwarz die einzige Chance liegen, das Blatt doch noch zu seinem Gunsten zu wenden. Mit dem von der Eingine gezeigten 23… S:f5 wäre dies möglich gewesen. Stephans menschlicher Gegner entschied sich aber für 23. … Db4 und hatte fortan nicht den Hauch einer Chance. Somit war es Stephan, der mit dem Sieg den 2,5 zu 5,5 Endstand herstellte.
(Stellung nach 23. Lf4)